Samstag, 30. März 2013

Frohe Ostern: Easter Eggs auf Youtube, Google und Co

Kuriose Wegbeschreibungen auf Google Maps, tanzende Seitenelemente, geheime Nachrichten von Robotern. Easter Eggs sind versteckte und oft kreative Gags. Das Schönste daran: Meist sind sie herrlich sinnlos.

 

Eine der wohl allgemein bekanntesten Versionen des Easter Eggs ist der Hidden Track: Ein Titel auf einer Musik-CD, der auf der Trackliste nicht aufgeführt und so platziert ist, dass er nicht sofort entdeckt wird.
Schon lange vor dem Zeitalter der Musik-CD wurden jedoch kleine Informationen oder Spielereien in künstlerische Werke eingebaut. Beispiele solcher "Easter Eggs der alten Schule" sind Gastauftritte von Regisseuren in ihren eigenen Filmen oder versteckte Signaturen auf Gemälden.
Gängig versteht man unter Easter Eggs versteckte, harmlose und oft originelle Funktionen von Websites, Software, Musik-CD’s, Games... Ursprünglich waren sie ein Mittel für Programmierer, um den eigenen Namen in ihre Arbeit einbringen zu können, da dieser sonst nicht erwähnt wurde.
Im Internet findet man heute nicht nur an Ostern unzählige Easter Eggs. Hier eine kleine Auswahl.
Tanzende Seitenelemente: Sucht man auf Youtube nach do the harlem shake, so erlebt man ein Easter Eegg aus dem Bilderbuch. Tipp: Befindet man sich gerade in einer Vorlesung oder im Büro, empfiehlt es sich, die Lautstärke des Computers runterzudrehen. 
Rätselhafte Roboter-Botschaften: Gibt man in die Adresszeile des Mozilla-Browsers about:robots ein, erscheint eine versteckte Botschaft von Robotern an die Menschheit.
The Book of Mozilla: Gibt man hingegen about:mozilla in die Adresszeile des Mozilla-Browsers ein, erscheinen Zitate aus einem fiktiven Buch: Dem "Book of Mozilla".
Das Leben, das Universum und der ganze Rest: Bekannt für seine Gags ist auch Google. Gibt man als Google Suche the answer to life the universe and everything ein, erhält man vom Google-Calculator das Resultat 42. Wer diesen Witz nicht versteht, sollte dringend „Per Anhalter durch die Galaxis“ lesen.
Sie sind bald in Hawaii: Wer auf Google Maps eine Reise von San Francisco nach Sidney, Australien plant, dem wird der Weg „Mit dem Segelschiff über den Pazifik“ vorgeschlagen. 
Wieso auch nicht? Das Leben ist schliesslich zu kurz, um es nicht zu geniessen!
In diesem Sinne: Ein wunderschönes verlängertes Wochenende, frohe Ostern und viel Spass beim Eili suchen!

Dienstag, 26. März 2013

Verantwortungsbewusste Eltern?

Alle sind sehr besorgt um ihre Privatsphäre, wenn es um die Veröffentlichung von Daten und Fotos im Bereich Social Media geht. Trotzdem scheint vielen Eltern nicht bewusst zu sein, dass die Privatsphäre ihrer Kinder genauso wichtig ist. 


In letzter Zeit verbreitete sich auf Facebook (wieder) die Meldung mit dem Inhalt, man solle auf gar keinen Fall der Gruppe „Vater oder Mutter zu werden war das grösste Geschenk meines Lebens“ beitreten. Es handle sich dabei um eine Gruppe von Pädophilen, welche versuchen, sich Zugang zu Fotos von Kindern zu verschaffen. Das Ganze hat sich laut mimikama, einer Website für Facebook-User, als Hoax (Falschmeldung) herausgestellt – die Seite existiert nicht. Es lässt sich hoffen, dass die Meldung trotzdem den einen oder anderen Denkanstoss gegeben hat.
Jedem ist klar, dass Facebook alles Andere als eine sichere Plattform ist. Dass Bilder keineswegs nur die eigenen Freunde sehen können. Es gehört zum guten Ton, sich über die Sicherheitslücken von Facebook zu beschweren. Wir alle sind ach-so-besorgt um unsere Privatsphäre. Die Privatsphäre der eigenen Kinder scheinen dabei Einige zu vergessen.
Wieso können es so viele Eltern nicht lassen, Bilder von ihren Kindern - oft sogar öffentlich sichtbar -  auf Facebook zu stellen? 
Verständlich, dass Eltern stolz sind auf ihre Kinder und dies am liebsten mit der ganzen Welt teilen würden. Doch wollen sie dafür wirklich in Kauf nehmen, dass jeder Einzelne auf dieser Welt die Fotos ihrer Kinder sehen, herunterladen, weiterschicken und für seine Zwecke verwenden und entfremden kann?
Man spricht immer davon, dass Kinder den sicheren Umgang mit Social Media lernen müssen. Gewissen Eltern würde dies jedoch auch nicht schaden. 

Samstag, 16. März 2013

Das Trott-Ich und das Reise-Ich

„In den Ferien sind Schweizer andere Menschen“. Dies war vor einiger Zeit der Slogan eines Schweizer Reiseanbieters. Für einmal hatte uns die Werbung nicht belogen.  


Besonders wenn Herr und Frau Schweizer länger unterwegs sind, also nicht in den Ferien, sondern auf Reisen, erkennt man sie kaum wieder.
Der unfreundliche Stadt-Stereotyp, der keine Fremden grüssen oder auch nur ansehen würde. Der leicht reizbare Pendler, der einen Beschwerdebrief schreibt, wenn der Zug vier Minuten Verspätung hatte. Die Klischeedame, die eine allergische Reaktion bekommt, wenn jemand im Tram zu laut telefoniert.
Diese Figuren scheinen auf Reisen nicht zu existieren. Sie verwandeln sich in kontaktfreudige, unbesorgte Menschen, die über Fischmärkte schlendern, mittags ein Bierchen trinken, in der Holzklasse eines Zuges mit halbstündiger Verspätung mitfahren, über Preise verhandeln oder sich in prickelnde Abendteuer mit Unbekannten stürzen.
Viele von Ihnen nehmen sich vor, nach Ihrer Rückkehr genauso entspannt zu bleiben wie während der Reise. Doch kaum sind sie wieder in ihrem gewohnten Umfeld, verfallen sie dem alten Trott.
Es beginnt bereits auf dem Weg vom Flughafen nach Hause. Hier sitzt man nun in seinen bequemen Reiseklamotten, mit tausend Erinnerungen im Herzen und einem einzigen Klumpen Jetlag im Kopf. Etwas melancholisch, etwas glücklich, etwas verwirrt. Man muss enorm aufpassen, dass man ja nicht zu fest rumlächelt und später im Coop nicht aus Reflex versucht, über Preise zu verhandeln. Dass man im Zug keine fremden Menschen anspricht. Dass man als Zürcherin bloss nicht zu freundlich ist, weil man sonst für verrückt gehalten wird...
Wir Schweizer haben zwei Ich's: Das Trott-Ich und das Reise-Ich. Und wir sind äusserst anpassungsfähig. Spätestens nach einer Dusche im eigenen Bad hat bei den Meisten das Trott-Ich wieder die Oberhand gewonnen.

Sonntag, 10. März 2013

Sommerliche acht Grad

Die milden Temperaturen küssen uns aus dem Winterschlaf. Sie locken uns ins Freie. Geht man in der Schweiz bei Sonnenschein nicht raus, gilt dies geradezu als Schande. In anderen Breitengraden sieht man das weniger eng…   


Gestern war ich ohne Jacke draussen. Ich spürte förmlich, wie sich die Mamas dieser Welt die Haare raufen. Doch ich hatte den ganzen Winter über mehr gefroren mit Jacke. Wenn man so lange in Minusgraden schlottert, sind warme acht Grad geradezu sommerlich. Und ich war keineswegs die Einzige, die das so sah. An der Limmat tummelten sich Menschen und Hunde. Alle waren sie aus ihren Löchern gekrochen um zu spazieren, Gassi zu gehen, zu joggen, Fangen zu spielen, Gras zu rauchen.   
Man gewöhnt sich an Temperaturen. Wie viele dieser Menschen würden im Hochsommer bei acht Grad rausgehen? Ich behaupte mal, die wenigsten freiwillig. Soeben ist eine E-Mail reingekommen von einem Freund, der in Thailand lebt. „Bei uns war es letzte Woche kalt und hat geregnet. Ich habe richtig gefroren, wir hatten nur etwa 24 Grad…
Was allerdings auch einmal gesagt werden muss: Wir Schweizer sind im Allgemeinen extrem dankbar für jeden Sonnenstrahl. Kaum blinzelt die Sonne hinter den Wolken hervor, haben wir das ausgesprochene Verlangen, nach draussen zu gehen. Bei Sonnenschein ins Museum, Kino, Bowlen oder gar Fernsehen? „Spinnsch?? Bi dem Wätter?!“ 
Hat jemand schon mal versucht, dies jemandem in Mexiko oder in Thailand zu erklären? Auf Verständnis stösst man jedenfalls nicht. „Das Wetter ist doch immer so, wann möchtest du denn sonst ins Museum?“ 
Auf Rucksackreise in Vietnam ging ich in Hoi An in ein Internetcafé, um E-Mails zu beantworten. Es war ein wunderschöner Sonnentag. Doch was sah ich, als ich reinkam? Erstens: Jeder Platz war besetzt. Zweitens: Das Internetcafe war vielmehr ein Zockerparadies. An jedem Computer sass ein etwa zehnjähriger, kippenrauchender Junge, vertieft darin, online irgendwas abzuknallen. Und draussen Wetter, von dem wir in der Schweiz nur träumen können! Ich war ziemlich erschüttert. 
Trotzdem ergab das Ganze perfekten Sinn. In Vietnam ist Internet das, was die Wenigsten haben und deshalb alle wollen. Bei uns sind es Sonnenstrahlen. 


Samstag, 9. März 2013

Muckefuck, schlampampen und puffen

Wörter sind toll. Ich bin bekennende Sprach-Nerdin. Doch Sprache wandelt sich schnell, einige Wörter sind schon (fast) in Vergessenheit geraten. Was schade ist, weil viele von ihnen doch soooooo schön sind…


Unter Groschen-Romanen verstand man früher jene Bücher, die heute oft am Kiosk gekauft werden: Billig-Literatur.
Erkiesen war nicht das, was manche heute noch nach dem Genuss grösserer Mengen Alkohol tun. Es bedeutete erwählen oder küren.
Ein HB-Männchen war nicht etwa ein Bahnhofsmitarbeiter, sondern ein cholerischer Mensch. Das HB-Männchen, auch Bruno genannt, war ursprünglich Hauptfigur zahlreicher Werbespots zur Bekanntmachung von Zigaretten der Marke HB. In jedem Werbespot regte sich Bruno fürchterlich über etwas auf. Daraufhin ertönte aus dem Off eine Stimme: „Halt! Mein Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen? Greife lieber zur HB. Dann geht alles wie von selbst!“ Ja, das ist schon eine Weile her. Nein, heute dürften sie das nicht mehr.

Doch kommen wir nun zu den richtig interessanten Ausdrücken.
Mit Muckefuck meinte man weder, es mit Musik im Hintergrund zu treiben, noch Fummeln im Freien, wo man von Mücken verstochen wurde. Muckefuck war ganz einfach Ersatzkaffee, der nicht aus der Kaffeepflanze, sondern aus Gerste, Malz, Feigen oder anderen Pflanzen gewonnen wurde. 
Sind Schlampampen äusserst freizügig lebende Damen? Nein, weit gefehlt. Schlampampen ist ein Verb. Seine Bedeutung: schlürfen, schlemmen, prassen, schwelgen. Ich gebe es zu, das klingt jetzt immernoch etwas nach Freizügigkeit. Tatsächlich meint der Ausdruck aber ganz unschuldig das Geniessen von gutem Wein oder Essen.
Auch puffen könnte der Durchschnittsmensch von heute falsch verstehen. Mit puffen meinte man nicht etwa den allwöchentlichen Gang ins Bordell („Alter, du bist so angespannt. Solltest mal wieder puffen gehn…“) Nein. Puffen hiess einerseits, sich (freundschaftlich) mit jemandem zu schlagen oder jemanden zu schubsen. Es wurde auch verwendet für das Geräusch, das entsteht, wenn jemand oder etwas durch plötzliches Entweichen von Luft einen dumpfen Ton von sich gibt (zum Beispiel das „pffffff“ einer Eisenbahn). Schliesslich, und das ist in unserer Zeit die wahrscheinlich häufigste Verwendung, wird auch Getreide gepufft. Insbesondere Mais. Er wird so zu Popcorn. 

Ei der Daus, mein Rechtschreibeprogramm kennt all diese Wort-Antiquitäten!


Mehr selten gewordene Wörter? www.retropedia.de

Freitag, 8. März 2013

Noch ein Blog?

Über die Würde des Internets. Über eingefärbte Pudel. NICHT darüber, warum dieser Blog unverzichtbar ist für die Menschheit.


Braucht das Internet noch einen Blog? Die Antwort scheint auf der Hand zu liegen: Keinesfalls! Mitnichten! Nee…! Niemals! Bewahre! Um Himmels willen, nein!!
Das Internet ist bereits zum Bersten voll von Beiträgen, Seiten und Blogeinträgen von „ganz normalen Menschen“, die alle etwas mitzuteilen haben: Gedanken, Erlebnisse, Probleme, Fantasien, Entdeckungen.
Die Frage ist daher eher: Schadet ein weiterer Blog? Ich denke kaum. Die Würde des Internets ist schon vor langer Zeit verloren gegangen. Nichtsdestotrotz ist es eine grossartige Plattform für alles Mögliche:
Skurriles wie Bilder von Pudeln, umgestylt als Kamele, Pandas, Ponys, Hühner… Tierhaltern ist die Würde Ihrer Lieblinge offenbar auch nicht so wichtig.
Witziges
wie verbotene Werbeclips.
Dinge, die nun wirklich keiner wissen wollte.
Wie ein durch Zufall entdeckter Beitrag: „Ich mache eine Spargeldiät, jetzt riecht mein Pipi komisch.“
Scheinbar Unnützes
wie die Tatsache, dass jeder zweite Elefant Linksrüssler ist.

Wer möchte denn nicht Teil dieses Kuriositätenkabinetts namens Internet sein?